Kloster Einsiedeln

Schwarze Madonna von Einsiedeln

Kloster Einsiedeln

Das Kloster Einsiedeln ist der grösste Wallfahrtsort der Schweiz und eine bedeutende Station auf dem Jakobsweg. Die Schwarze Madonna von Einsiedeln in der Gnadenkapelle ist Anziehungspunkt für rund 800’000 Pilger und Touristen pro Jahr.

Geschichte – der hl. Meinrad

Das Kloster Einsiedeln in der Schweiz hat eine lange und bedeutende Geschichte.
Der heilige Meinrad war der erste Einsiedler, der sich im Jahre 835 niederliess, an dem Ort, wo heute die Gnadenkapelle steht. Nach und nach kamen viele Ratsuchende zu ihm, denn der Ruf von seiner Heiligkeit verbreitete sich vom Finstern Wald besonders in die Gegenden am Zürichsee. Zwei Raben, die er von Jung an gezähmt hatte, waren seine Freunde. Die Pilger, die den Einsiedler aufsuchten, waren Zeugen dieser seltsamen Freundschaft und berichteten bei ihrer Heimkehr davon. Sechsundzwanzig Jahre hatte Meinrad in Finstern Wald ein Leben als heiligen Gottesdienst in Armut und Einsamkeit verbracht, als dem armen Habenichts von zwei Bösewichten nachgestellt wurde. Durch den tiefverschneiten Wald hatten sie sich am 21. Januar 861 an die Einsiedelei herangeschlichen. Der Überlieferung nach habe er von seinem Todestag gewusst und war bereit zu sterben. Freundlich empfing er sie und teilte seine einfache Mahlzeit mit ihnen. Plötzlich schlugen sie mit einer Keule auf sein Haupt und wollten sich triumphierend hinter die vermeintliche Beute machen. Als aber ein süsser Wohlgeruch vom Leichnam ausströmte und die Kerzen von selbst sich entzündeten, erfasste sie grosser Schrecken, und sie verliessen den heiligen Ort, nicht ahnend, dass die treuen Freunde Meinrads, die zwei Raben, sie verraten würden. Mit grossem Gekrächze verfolgten diese die Mörder. Leute, die Meinrad und seine gefiederten Freunde wohl kannten, wurden aufmerksam. Man eilte zum Einsiedler und fand ihn tot. Rasch verbreitete sich die Kunde davon. In Zürich erwischte man die Mörder und richtete sie.

Hl. Meinrad

Meinrads Leichnam wurde voll Ehrfurcht von seinen Brüdern im Heimatkloster auf der Insel Reichenau begraben. Nun war er wieder dort, wo er das ewige Lied der Wellen in seinen Jugendjahren täglich gehört hatte. Aber seiner Seele Sehnsucht war ja nun gestillt und umfangen vom Ozean der unendlichen Liebe Gottes. Erst viel später kamen die Reliquien wieder nach Einsiedeln.

Kloster Mitte mit Heiligenstatuen und Jesuskind

Klosterbau

Im Finstern Wald jedoch ist es nicht still geblieben. Immer wieder wollten gottsuchende Männer das verwirklichen, was der heilige Meinrad vorgelebt hatte. So zog auch aus der Bischofskirche von Strassburg ein Domherr Benno in diese Einsamkeit, wo das Licht des Heiligen Geistes seine Leuchte blieb bis zu seinem seligen Hinscheiden am 3. August 940.

Im Finstern Wald erwachte neues Leben, seit Eberhard von Strassburg, der fürstliche Domprobst, mit seinem Gefolge 934 in diese heilige Einsamkeit eingezogen war. Von der Morgenfrühe bis zur Nacht hallten Axtschläge durch den Wald. Mönche und Laien gingen ans Roden und Bauen. Schon unter Benno wurde der Brüel gerodet, der weite Platz um die Meinradskapelle. Aber jetzt erstand wie ein Wunder das Kloster mitten in dieser Einsamkeit, und das grössere Wunder, der Bau – so schien es ihnen – wuchs über die vom Märtyrerblut des ersten Einsiedlers Meinrad geheiligte Kapelle. Eberhard wusste um das Geheimnis des Wachstums: er holte Mönche aus dem berühmten Kloster St. Gallen. Sie brachten die Regel des heiligen Benedikt, sie kamen mit ehrwürdigen Schriften, und, was das Wichtigste war: sie lehrten die Einsiedler ihr Leben zu ordnen nach der weisen Benediktinischen Regel des Mönchsvaters. Wahrhaftig, es kam der Tag, da die Kapelle wie ein in Gold gefasstes Juwel eingerahmt und überdacht war von einer grossen Kirche für alle Zeit.

Weitere Informationen zum Kloster finden Sie auf: https://www.kloster-einsiedeln.ch/geschichte/

Bild: Kloster Einsiedeln CC-BY-SA 2.5  Markus Bernet, Einsiedeln Abbey with Lady Fountain, Canton of Schwyz (Switzerland)